Home

Papier von der Rolle

In den Pulper Wasser, Fasern, Erden.
Zutaten nach Rezept dosieren.
In Refinern mischen, mahlen, leimen, färben.
Nicht zu rösch und nicht zu schmierig,
soll das Papier so gut wie nötig werden.

Verdünnter Stoff kommt nun mit Pumpen,
durch die Rohre in die Bütten
und gereinigt zum Entwässern auf das Sieb,
wo das Blatt sich bilden muss.
Gut verteilen und verfilzen,
doch nicht zu rasch und nicht zu träge.
Über Foils, Walzen, Saugern
auf dem Filze durch die Pressen.
Mit Geschick, Erfahrung und Gespür
steuern, regeln, prüfen, messen.

Weiter über Trocken-, Glätt- und Kühlzylindern
endlos die weiße Bahn zur Rolle auf den Tambour eilt.
Dank dem technischen Fortschritt und den Erfindern.
Gigantisch ist die moderne Papiermaschine.
Stetes, lautes Rauschen erfüllt den ganzen Raum.
Und reißt die Bahn an einer Stelle,
gibt's den Gautschknecht für solche Fälle.

Ist ein Bogen von der Rolle
und die Durchsicht wolkenfrei und rein
dann ist's noch heute,
wie schon damals zur Zeit der Mühlen,
woran der Papyrer sich erfreute:
schneeweiß und glatt so hat mans gern.

August Block
Wiesbaden 2013